Montag, 3. Juli 2006

Unterrichtseinheit „Denken“

Vorgeschichte:

Bei schönem Wetter im Park. Es gibt wenig zu tun und doch ist irgendwann das Liegen nicht mehr genug und verlegen überlegt man sich eine Beschäftigung. So wurde mir dann das Spiel „Set“ vorgestellt, das mich bald an die Grenzen meiner geistigen Fähigkeiten stoßen lassen sollte…

Das Spiel

„Set“ ist ein Kartenspiel, bestehend aus 81 Karten, die alle unterschiedlich sind. Sie unterscheiden sich in FORM, FARBE, MENGE und FÜLLUNG. Diese vier Eigenschaften werden jeweils durch drei verschiedene Typen repräsentiert:

Form – Rechteck, Oval, Welle
Farbe – Lila, Rot, Grün
Menge – 1, 2, 3
Füllung – leer, ausgemalt, gepunktet

Zwar sind alle Karten verschieden, doch können sich „Sets“ oder Sätze bilden:
„Immer drei Karten bilden ein SET. Aber nur, wenn jede der 4 Eigenschaften - jeweils für sich gesehen – entweder genau gleich oder völlig verschieden ist.“ (aus der Anleitung)
Die Fragen, die man sich zum Finden eines SETS stellt, sind also:

- Ist die Menge genau gleich oder völlig verschieden?
- Ist die Farbe genau gleich oder völlig verschieden?
- Ist die Form genau gleich oder völlig verschieden?
- Ist die Füllung genau gleich oder völlig verschieden?

Werden alle Frage mit Ja beantwortet, so hat man ein SET gefunden.
Es werden nun die 81 Karten gemischt und daraufhin 12 Karten in der Anordnung 3 mal 4 aufgedeckt. Nun untersucht man, ob sich unter den 12 Karten SETs befinden. Alle Mitspieler suchen gleichzeitig. Derjenige, der meint ein SET gefunden zu haben, ruft „SET“ und zeigt es den Mitspielern. handelt es sich tatsächlich um ein SET darf der Spieler sich die Karten nehmen und die Karten auf dem Tisch werden wieder auf 12 Stück aufgefüllt.
Sollte einmal kein SET zu finden sein, werden drei neue Karten dazugelegt.

Falls man mit einem „Gewinner“ spielen möchte: Gewonnen hat, wer am Ende die meisten Karten gesammelt hat. Hier gilt dann auch die Zusatzregel: „Wenn es [das ausgerufene SET] nicht stimmt, geht das Spiel ganz normal weiter, lediglich der Falschspieler darf zur Strafe für seinen Irrtum so lange nicht mitspielen, bis ein anderer Spieler ein richtiges SET gefunden hat.“ (Anleitung)

Im Unterricht

Das Spiel fordert und fördert Konzentration, Kombinations-fähigkeit, geistige Schnelligkeit und Taktik.
Nach dem Prinzip der 4 Bs bietet dieses Spiel Schülern die Möglichkeit ihr „Handwerkszeug“ zu schärfen und so vielleicht durch dieses Training die Fähigkeit zum besseren Lernen. Dies kann durch ein höheres Bewusstsein für Verknüpfungen von Eigenschaften geschehen, soll heißen, die Schüler lernen Wege kennen, gründlich und dennoch schnell mehrere Dinge miteinander zu verknüpfen oder eben von einander abzugrenzen.

Sie betrachten die Karten, beobachten, dass sie unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, sie begreifen, dass sich unterschiedliche Gruppen bilden lassen. Am Ende beschreiben sie diese Paare und beweisen dadurch, dass sie verstanden haben, was diese Gruppe zur Gruppe macht.

Es handelt sich hier also um eine Veranschaulichung der „4Bs“. Oder um eine weitere Einheit des „spielenden Lernens“.

Nachwort
Das Spiel hat mich sehr schnell überfordert. Meine gedankliche Kombinationsfähigkeit lässt sehr zu wünschen über und so war es nicht verwunderlich, dass ich schnell „abgezockt“ wurde und auch die nachfolgende Revanche nichts Neues brachte. Jedem Lehrer sei dieses Spiel ans Herz gelegt. Zum Einen für sich selbst zum Training und zur geistigen Fitness und zum Anderen für seine Schüler, um sie für Unterrichtsstoff und dessen Verarbeitung vorzubereiten, überhaupt fähig zu machen.

studpaedhans

Erfolgreiches Lehren und Lernen

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